Unlängst erst, do kumm i grod
völlig nockat aus meim Bod,
und im Vuabeigeh siech i nur
im Spiagl seitlich mei Figur.

Na Servas, hob i ma glei denkt.
Die Wompm, wias so obehängt!
Die Brust von ana oidn Frau –
Gesamteindruck: a fette Sau!

Und gonz spontan woa mei Entschluss,
dass i sofuat wos ändern muss.
I hob am nächstn Tog um ocht
den Spiagl in mein Kölla brocht!

Unterschiedliche Temperaturwahrnehmung in Wien im Waldviertel
+10°C – Die Waldviertler pflanzen Blumen
+5°C – Die Waldviertler nehmen ein Sonnenbad, falls die Sonne noch über den Horizont steigt.
+2°C – Italienische Autos springen nicht mehr an.
0°C – Destilliertes Wasser gefriert.
-1°C – Der Atem wird sichtbar. Die Waldviertler essen Eis und trinken kaltes Bier.
-4°C – Die Katze will mit ins Bett.
-10°C – Saisoneröffnung am Ottensteiner Stausee.
-12°C – Zu kalt zum Schneien.
-15°C – Amerikanische Autos springen nicht mehr an.
-18°C – Die Waldviertler drehen die Heizung auf.
-22°C – Französische Autos springen nicht mehr an. Zu kalt zum Eislaufen.
-23°C – Politiker beginnen, die Obdachlosen zu bemitleiden.
-24°C – Deutsche Autos springen nicht mehr an.
-26°C – Aus dem Atem kann Baumaterial für Iglus geschnitten werden.
-29°C – Die Katze will unter den Pyjama.
-30°C – Kein richtiges Auto springt mehr an. Der Waldviertler flucht, tritt gegen den Reifen und startet seinen Traktor.
-31°C – Zu kalt zum Küssen, die Lippen frieren zusammen. Trainigsauftakt beim SC Sparkasse Zwettl
-35°C – Zeit, ein mehrwöchiges heißes Bad zu planen. Die Waldviertler schaufeln den Schnee vom Dach.
-39°C – Quecksilber gefriert. Zu kalt zum Denken. Die Waldviertler schließen den obersten Knopf am Hemd.
-40°C – Das Auto will mit ins Bett. Die Waldviertler ziehen einen Pullover an.
-44°C – Mein Kollege aus dem Waldviertel überlegt, evtl. das Bürofenster zu schließen.
-45°C – Die Waldviertler schließen das Klofenster.
-50°C – Die Waldviertler tauschen die Fingerhandschuhe gegen Fäustlinge.
-70°C – An der Hauptschule in Gmünd wird ein Langlaufausflug organisiert.
-75°C – Die Waldviertler setzen eine Haube auf
-120°C – Alkohol gefriert. Die Stimmung im Waldviertel sinkt.
-270°C – Die Hölle friert zu.
-273,15°C – Absoluter Nullpunkt. Die Waldviertler geben zu: „Ja, es ist etwas kühl, gib‘ mir noch einen Schnaps zum Lutschen.“
Quelle: Radio Wien

Im Winter find ich keine Ruh,
bevor ich nicht was Gutes tu.
Es gibt viel Not auf dieser Welt,
am besten hilft man da mit Geld.

Nicht mit dem Zahlschein auf der Bank,
es gibt was Bess´res, Gott sei Dank.
Damit das Helfen mich auch freut,
hab ich für einen Rundgang Zeit.

Jetzt, im Advent, an allen Ecken,
kann man den Punsch schon förmlich schmecken,
der heiß und süß und parfümiert
zum Wohl der Andren `trunken wird.

Im Namen Allahs geh ich´s an…
Ich spende für Afghanistan,
dann einen für die armen Kinder
und für die ganz, ganz armen Inder.

Ich denk an die Malteser Ritter,
denn deren Leiden ist recht bitter.
Beim Stand vom „Lion´s Club“ am Graben
kann ich mich für Rumänien laben,
und bitte nicht zu vergessen,
die haben beinah nichts zu essen.

Als Nächstes hebe ich mein Glas
rasch für die liebe Caritas.
Fürs Rotes Kreuz und für die Gruft
mit Zimt und mit Holunder-Duft.

Ich merke deutlich: „Gute Werke“
erfordern sehr viel Kraft und Stärke.

Ein Punsch noch rasch für die Partei,
als Wechselwähler trink ich zwei.
Dort steht der Herr Bezirksvorsteher,
bei einem Punsch kommt man sich näher.

Für´s Kinderdorf, für Kommunisten,
für Asylanten, Terroristen,
für Hungernde im fernen China
und für die Araber in Palästina.

Wer Gutes tut, hat immer Recht.
Ein Punsch noch – und dann wird mir schlecht.

Doch ehe ich nach Hause schunkel
trink ich noch rasch für „Licht ins Dunkel“.
Ich kann die Häferln nicht mehr zählen,
jedoch, ich muss mich weiter quälen.

Am Stephansplatz werd ich ganz fromm
und trink noch für den Stephansdom.
Spätabends ladet mich wer ein
„zu Punsch und Keks bei Kerzenschein“.

„Doch bitte, nicht mit leeren Händen!
Du kannst ja für die Armen spenden.“
Am Sonntag dann, in meiner Pfarr,
wird sicher auch der Punsch nicht gar.

Das Geld für das, was uns so schmeckt
wird noch in die Renovierung g´steckt.

So trink ich mich durch den Advent,
ein Wahnsinn, was man dafür brennt!
Doch ist das letzte Geld auch weg:
„Ich tu´s für einen guten Zweck.

„Ich bin ein hoffnungsloser Säufer,
und schuld sind nur die Punsch-Verkäufer.

Den Punsch kann ich schon nicht mehr sehen
und lass ihn zu Silvester stehen.
Ich habe nur noch einen Wunsch:
Ich trinke alles, nur kan Punsch.

Den Nächsten gibt es, das ist klar,
erst im Advent im nächsten Jahr!

Jeder kennt die sieben Weltwunder, aber die sieben Österreich-Wunder sind weniger bekannt:

Wunder 1: In Österreich gibt es kaum Arbeitslosigkeit.

Wunder 2: Obwohl fast keiner arbeitslos ist, lebt die halbe Bevölkerung vom Staat.

Wunder 3: Obwohl die Hälfte vom Staat lebt, gibt es stets ein Wirtschaftswachstum.

Wunder 4: Obwohl es ein stetiges Wirtschaftswachstum gibt, können sich die wenigsten ein normales Leben leisten.

Wunder 5: Obwohl die meisten nicht normal leben können, sind alle glücklich und zufrieden.

Wunder 6: Obwohl alle zufrieden sind, gibt es regelmäßig Demonstrationen.

Wunder 7: Obwohl regelmäßig demonstriert wurde, wird immer die alte Regierung wiedergewählt.

Gestern am Abend beim Würstlstand „auf da Gwönstross´n“

Ein Deutscher: “ ’n tach! bitte ’ne currywurst.“
Würschtlsieder: „wos fia a wurscht wüüst ?“
D: “ ’ne currywurst!“
W: „so an dreck hob i ned! a woidviertler, a burnheidl, a schoafe oder a eitriche kaunnst hom! wos wüüst?
D: „äh, ah so, wat war dat letzte? ne ettrige? watn dat?“
W: „a käsekrainer is des!“
D: „ahso, na dann probier icke dat würstchen mal.“
W: „aufschneiden? zwa höften? oisa gaunza?“
D: „aufschneiden, bitte.“
W: „senf? ketchup?“
D: „mit mayo bitte!“
W: „gibz ned! senf oder ketchup?“
D: „ja.“
W: „wos ja? heast moch mi ned deppat! senf? ketchup? ollas?“
D: „bitte senf.“
W: „wöchan? an gschissanan? an schoafm?
D: „hamse kein‘ süßen?.“
W: „an gschissanan!“
D: „…öhm…“
W: „drauf oder daneben?“
D: „na drauf bitte. daneben jeht doch nicht, mann, hahahaha!“
W: wirst glei schaun wo ois danem geh kau, wann i dan auf d‘ schuach druck!
D: „wat?“
W: „schwoazbrot? semmel? soizstangl?“
D: „ein brot, bitte.“
W: „bugl oda schnittn?“
D: „wat?“
W: „vergiss – do host a schnittn.“
D: „danke“
W: „gurkerl? pfeffaroni siaß oda schoaf?“
D: “ ’n pfefferoni bitte.“
W: „heast! an siassn oda an schoaffm? i bin a wirschtlstandl und ned da liabe rateonkel!
D: „wie scharf sind denn die scharfen?“
W: „wüüst mi heckln? wos hasst wie scharf? na soll i das aufzeichnen oder is da liawa in meta und zantimeta?“
D: „wat heisst denn nu dat wieder?“
W: „des woar dei bestöllung fia an kirschpfefferoni…dass wenigstens da mogn wos hackelt!
wos zum trinken?“
D: „ja, ’ne cola bitte.“
W: „na grosse hüf bist ma du kane! – dosn oder floschn?“
D: „flasche bitte.“
W: „mit glasl, oda ohne? heast piefke reiss di a bissl zaumm!“
D: „ohne“
W: „na oisdan – sunst no wos?“
D: „Wat“?
W: „an brillanten, an unblachtn oder an schwoazzn zum ohtetn?“
D: „häää…?“
W: „vergiss es … mocht 5,90 – ohne maut“
D: „wat ?“
W: „5,90.“
D: „machen sie 6,- draus!“
W: „wos is, hos an igel in sock?“
D: „wat?“
W: „steh umme, marmeladinger! der nächste bitte …!!!“

Ich fircht‘, man kennt mich nur sehr wenig:
ich bin der vierte Heilige-Drei-Kenig,
geboren – no das heert man eh –
im scheenen Hradec Kralové,
mit Namen Jirí Príhoda,
in der Bibel steh‘ ich nie wo da –
das ist a traurige Geschichte
die welche heit‘ ich eich berichte.
Es hat der Stern von Bethlehemen
gemacht an Umweg iber Behmen
und darauf hab‘ ich gleich gewisst:
geboren ist Herr Jeschusch Christ!
Nu – weil mir Behm‘ Benehmen haben
besurgte ich gleich scheene Gab‘n,
nadierlich nicht kein Gschisti-Gschastel,
nein – Olmitzer Quargel in hulzerne Kastel!
Meine Kollegen, die andern drei Kenig,
warn ungeduldig schon a wenig,
in Damaschkusch sie mussten worten
bis ich gekummen bin von Norden
und Schimpfer mecht‘ ich duften kriegen,
„No“, sag‘ ich, „kann ich vielleicht fliegen?“
Dann sind mir scharf rechts abgebogen
und nach Jeruschalem gezogen.

Das Wetter durt war wunderscheen,
man hat die Sonnen nur geseh’n,
no, prosim pane, was sag‘ ich ihnen,
mein Quargel fangt sich an zum rinnen!
Der Balthasar hat gleich geschniftelt,
was in der Wiste da so diftelt,
doch ich hab‘ zu ihm g’sagt: „Du weißt nix,
ein Quargel, was nicht diftelt, heißt nix!“
Der Stern, der vor uns hergezogen,
ist pletzlich nicht mehr weiterg’flogen,
hat g’macht an Bremser iber an Stadel –
drin war ein Bursch‘ mit seinem Madel
und in an Bramburi-Kistel mit Stroh und Windel
da ist sich gelegen das himmlische Kindel.
Der Kaschpar, Melchior, Balthasar,
bringen Gold, Weihrauch und Mirrhe dar
und ich bring‘ Kistel hulzernes
mit Olmitzer Quargel – geschmulzernes.
Drauf sagt der Josef: „Maria, ich mecht wissen –
hat sich der Bub schon wieder angesch…?“
Der Evangelist Máttheus hat gestrichen drum
mich aus dem Weihnachtsevangelium.
Man kennt mich darum nur sehr wenig:
ich bin der vierte Heilige-Drei-Kenig!

Michael Haas – 1999
Favoritner Mundartdichter

Im Hotel „zur Kaiserkrone“
sitzt a klane, blade Nonne
und bei ihr am Nebntisch
zerteult a Callgirl grod an Fisch.

„Verzeihung“ sogt die Ordnsfrau,
„dass ich so oft zu ihna schau,
doch der Ring aun ihrer Haund,
i muss scho sagn – ollerhaund!“

Daraufhin sogt die Edelnutte:
„Den hob i gschenkt kriagt, meine Gute!
A Bankdirektor hot man brocht
Fia a gonz tolle Liebesnocht,..

Glaubnsas ruhig, des is ka Scherz !“
Und schliaft daunn eini in an Nerz.
Die Nonne woa gonz echauffiert:
„Den hat a a Freind spendiert?“

Des Callgirl sogt darauf „Ja i schwör,
den hot ma brennt a Regisseur!“
Die Nonne mant „i kaunns net fossn!“
Sie gengan auße, auf die Strossn.

Do steht a Royce und zwoa ganz neich,
„Schau“ sogt die Kotz „der is vom Scheich!
Und nächste Wochn, do verdien i
in ana Nocht an Lambourghini“

Die Nonne sitzt beim Kerznschein
im Kloster in ihrn Kämmerlein,
und tuat ihre Unterhosn stopfn,
do heat si schon a leises Klopfn.

Sie geht zua Tia und flüstert:“Bist dus?“
Daunn heats: „Gelobt sei Jesus Christus!“
Sie mocht die Tia auf, ziemlich gschwind,
dea Pfarrer meint: „Kumm her mei Kind!“

Do schreit eam on die Ordnsschwester:
„Jetzt moch die Ohren auf, mein Bester:
Du brauchst mi net scho wieder bittn.
Geh scheißn mit die Mannerschnittn!“

Der Mirko is a Volksschulbua,
is aufmerksam, hört recht guat zua,
und is a sunst recht nett und brav,
nur is er halt – a Jugoslav.

Sei Lehrer is wia Lehrer san,
a recht a toleranter Mann.
Drum sagt er eines Tags: „Huach zua,
du bist a braver, gscheiter Bua,
du redst schee deitsch, folgst immer mir,
wir sogn jetzt M I C H A E L zu dir!“

Den Mirko g’freits, dass eam fost z’reißt,
dass er jetzt nimma Mirko heißt;
und wie er ham kummt, schreit er schnell:
„I haas stod Mirko – MICHAEL!“

Dem Jugovater passt des net,
drum gibts min Buam a glei a Gfrett:
„Komm, Mirko, hol mir gschwind a Bier!“
„Naa, sog erst MICHAEL zu mir!“
So gehts a paarmal hin und her,
der Vater redt zum Schluss nix mehr,
er tut nur mehr die Zähne fletschn
und gibt dem Buam a gsunde Tetschn.

Jetzt mischt si a die Mutter ein:
„Geh, Mirko, lass das Streiten sein;
du bist der Mirko a bei mir
geh, hol dem Vater jetzt a Bier!“
Er folgt auch seiner Mutter nicht
und kriagt den zweiten Schlog ins G’sicht.

Dann in der Schul am nächsten Tag
kummt von sein Lehrer glei di Frag?:
„Zwei blaue Augen? Was is g’schehn,
Du bist verunglückt, kann man sehn!“
Mein Kind, du kannst mir’s ruhig sagen,
hat von der Klass dich wer geschlagen?“
Da sagt der Bua:“Sis nix passiert,
zwa Tschuschen ham mi attackiert. . …..!“

Ein echter Wiener sagt nicht – NEE
Er sagt NAA und hat an Schmäh.
Eine Eitrige des is a Wurst,
A Hülsn -a Flascherl gegen den Durst.
Die Bim fährt ihn nach Haus,
Seine Schanze (Chance) nennt er Schaus.
Die Zigarette nennt er Tschick,
Geschlechtsverkehr an guadn Fick.
Die Frau am Straßenrand – a Hua,
Die von Zuhaus – a oide Kuah.

Er hört nicht gerne Spears van Britney
Sondern einfach Ostbahn Kurti.
Er lasst an Schass und keinen Puh,
Am liebsten hat er dann sei Ruh.
Er sagt Bock zu seinen Schuhen,
Ist hockenstad und will nichts tun.
Isst Breslfetzen jeden Tag,
weil er gern a Schnitzel mag.
Einen Jugoslawen nennt er Tschusch,
Die Schwarzarbeit ist meist ein Pfusch.

In seinem Herzen Patriot,
ist jeder Piefke ein Idiot.
Scherzerl ist ein Stückerl Brot,
Hundstrümmerl ein Hundekot.
Zu seinem Auto sagt er Tschesn,
Schlitzi zu Japanern und Chinesen.
Seine Kinder nennt er Gschroppn,
Ane budan, das heißt eine poppen.
A Fleischlaberl ist eine Frikadelle,
Voigas – alles in der Schnelle.

Zu einem Tierchen sagt er Viech,
Mit pfui Teufel meint er widerlich.
Stinkt es ihm, beginnt‘s zu fäun,
schleimen nennt er – in Oasch gräun.
Ist er bekifft, dann ist er waach,
Ist er faul, dann richtig zaach.
Ein Polizist a Kiwara
Dein bester Freund a Hawara.
Beim Tätowierer lässt er sich pecken,
Vaoascht er dich, will er dich necken.

Ein Typ der sich rein gar nichts traut,
Ist bei uns ein Nudl´aug.
Sein Geschäft macht er am Heisl,
Das Wirtshaus ist bei uns a Beisl.
Ein kleines Bier das nennt man Seidl,
Ein scharfes Messer ist ein Feidl
Bevor er stirbt, draht er sich ham,
A Strossen Koks und eine Pille,
Das ist sein allerletzter Wille.

I hab mit der Figur ka Glick!
Net, dass leicht glauben, i bin zu dick!
Ja, molle bin i scho a weng,
de Schoss und d’Kladln wern ma z’eng,
dass i mi grad no einepress
in so a schwache Fünfergress.

Und weil des net so weitergeht,
leb i jetzt nur mehr streng Diät.
Na, in der Fruah – a Lackl Tee,
kan Zucker und kan Milchkaffee –
von Guglhupf, Wuchtln – gar ka Red!
Kan Striezl und kan Strudl net.
Zwa Keks! Orangensaft dazua.
Was tuat ma net, zwegn da Figur!

Am Vurmittag, wann i nix iss,
wird mir vor lauter Hunger mies.
Na, so was hat ja a kan Zweck,
a Salzstangerl, an Schinkenspeck,
des is erlaubt bei jeder Kur,
ma isst ja eh zwanzg Deka nur.
A Flascherl Bier, ka schwarz derfs sein,
des macht sunst dick, des siach i ein.

Dann turn i fest, wegn meine Füass –
und kriag an Gusta auf was Süass.
A Mozartkugl, Praliné,
a Kokoskupperl, a Frappé,
in Mixer eine, glei is fix,
ma isst ja sunst doch eh fast nix!

Zmittag a Kalbsschnitzerl, natur,
nur ka Panier – zwegn der Figur
A bisserl Reis, a wengerl Saft,
ma braucht ja schliesslich a sei Kraft!
A wenig Kompott dann zum Dessert,
a Glaserl Karlowitz, net mehr!
Den Schwarzn nur mit Sacharin,
dann leg i mi am Diwan hin,
weil i – erschöpft von dera Kur –
von ans bis drei dann tunkn tua.

Zur Jausn bin i gar net fad –
a Buttabrot mit Marmelad,
Vanillekipferl zum Kaffee,
worauf i dann ins Dampfbad geh.
Ma kriagt bei dera Schwitzerei
an guatn Appetit dabei.
I geh zum Deml nei in d’Stadt
und iss zwa Indiana grad.
Mehr mag i net, zwegn der Glasur,
des schadt am End sunst der Figur.

Es Nachtmahl kummt dann eh scho bald,
am liabstn iss i da nur kalt.
A Futzerl Wurscht, a Stückerl Käs,
an Fleischsalat mit Mayonaise,
zur Nachspeis gschwind an Kaiserschmarrn,
bevor wir dann zum Heurigen fahrn.

Da packt ma gmüatlich aus im Garterl,
a bratne Stelzn, resch, mit Schwarterln,
a Kaiserfleisch, nur leicht durchspickt,
weil sunst mein Mann die Gall glei zwickt.
Dazua so 3,4 Viertln gspritzt,
wenn ma kommod beinanda sitzt
und plauscht und kiefelt so dabei
Salzmandeln und Käsbäckerei.

Sehn’s des is alles, i iss net vü,
a anderer wurd dabei a Grü.
Nur i werd bei der Hungerkur,
net mager, na, i nimm no zua!
Glei kiloweis bei jedm Wiegn,
bei mia muass des an die Drüsn liegn!