Neben den Eltern werden hier gleichzeitig alle Personen, die in diese Generation gehören, also Tanten, Onkeln, Ruftanten und Rufonkeln, die Teil des sozialen Umfelds waren.

Meine Mutter hatte einen Bruder:

  • Franz, 1916 3-jährig gestorben

Mein Vater hatte drei Geschwister:

  • Antonín/Anton, gefallen im Krieg. Elisabeth, die Braut vom gefallenen Bruder Anton besuchte uns viele Jahre lang bis sie schließlich nach Tutzing am Starnbergersee/Bayern heiratete.
  • Ludvík/Ludwig, verheiratet mit Milada Košťál, meiner Tante Mila. Sie wohnen zuerst in der Baumgasse im 3. Bezirk, doch ihre Wohnung war kriegsbeschädigt und sie bekamen 1953 eine Gemeindewohnung in Wien 5., Bacherplatz 4. Da sie auch den Großvater bei sich aufnehmen, ist die Wohnung etwas größer, mit einem Kabinett.
  • Šťepánka/Stefanie, verheiratet mit Bohumír Langweil, in Jindřichův Hradec/Neuhaus. Ihr Mann Bohumír(Gottfried) war böhmischer Zwangsarbeiter in Wien und in Wien lernte sie ihn kennen. Nach dem Krieg hat Gottfried in Neuhaus als Leiter einer Druckerei eine Anstellung gefunden und dorthin sind beide auch gezogen. Die Ausreise aus der CSSR war schwierig, daher konnte meine Tante Stefanie nur fallweise nach Wien kommen. Meist wohnte sie dann bei uns.

Gustav Hradil war ein Mitschüler meines Vaters in der Hauptschule. Mit dessen Familie verband meinen Vater und später auch mich eine große Freundschaft. Dennoch war ich mit Herrn Hradil immer „per Sie“, führe ihn aber dennoch unter den Rufonkeln an, denn er ist mir näher gestanden als viele nahe Verwandte.

Antonia Effenberger (geb. Přinesdoma) war eine Schulkameradin meiner Mutter, eine Tschechin, die den Wiener Franz Effenberger, einen Bediensteten der Wiener Stadtwerke geheiratet hat. Ihre Tochter Martha war ein Jahr älter als ich und besuchte ebenfalls die Realschule in der Gottschalkgasse 21. Sie sprach aber nicht mehr tschechisch. Familie Effenberger wohnte in Hasenleiten, in den Gebäuden der Stadtwerke, auf der stadtauswärts gelegenen Seite der Hasenleitengasse.

Meine Großmutter hatte fünf Geschwister, alle wohnhaft in Simmering. Die Kinder dieser Geschwister zählen daher zur Elterngeneration, sie sind Cousinen und Cousins meiner Mutter.

  • Ludmilla, Tochter von Maria und Josef Peksa. Ludmilla Carda stand uns am nächsten und wohnte ebenfalls in der Lorystraße 17 auf Tür 17. Sie ist kinderlos.
  • Felix und Richard, Söhne von Ludmilla und Adalbert Tušl. Felix Tušl stirbt 1944 bei einem Bombenangriff in der Hauffgasse. Richard Tušl übernimmt die Schneiderei des Vaters, muss diese aber wegen einer großen Schuldenlast aufgeben, wohn kutz in der Lorystraße 17/18 neben Tante Milli und heiratet schließlich nach großen psychischen Schwierigkeiten in zweiter Ehe Maria Geosits. Sie haben eine Tochter, Christa, eine meiner wenigen etwa gleichaltrigen Verwandten.
  • Ota/Ottokar und Vladimír, Söhne von Anna und Josef Tůma. Ottokar Tůma übernahm die Schneiderei des Vaters in der Simmeringer Hauptstraße 152, hat zwei Söhne in zweiter Ehe, Alexander (jünger als ich) und Friedrich (etwa gleich alt). Vladimír Tůma studierte während des Kriegs in Prag Medizin, kommt als Arzt nach Pilsen. Er konnte wegen der Ausreisebestimmungen nur sehr selten nach Wien kommen. Friedrich wohnt einige Jahre in der Lorystraße 17 auf Tür 4, einer Art „Startwohnung“.
  • Leopold und Johann, Söhne von Franziska und Johann Pohan. Johann, der Sohn von Johann und Franziska Pohan, stirbt 1947; über das Schicksal seines Bruders Leopold ist nichts bekannt.
  • Božena und Mathias Klíma sind kinderlos, wohnen ebenfalls in der Lorystraße 17 im dritten Stock. Božena stirbt früh. Ich kannte sie nicht. Mathias heiratet ein zweites Mal.

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