Sally, 1999-2013
Viele sind der Meinung, die Domestizierung des Wolfes wäre so etwas wie ein Dressurakt der Spezies Mensch gewesen.
Es war vielmehr das Ergebnis einer Ko-Evolution zum beiderseitigen Vorteil, wobei der Anstoß eher durch den Wolf erfolgt ist. Also hat sich eher der Wolf dem Menschen angeschlossen.

Der Wolf ist – anders als eine Katze – existentiell an ein Rudel gebunden. Die Menschen sind sein Rudel. Was auch immer geschieht, er muss dem Rudel folgen, das ist seine Überlebensstrategie. Daraus ergibt sich auch diese bedingungslose Gefolgschaft zum Menschen, die man zwischen Menschen nicht findet.

Es gibt einige sehr interessante Theorien, wie der Hund zum Menschen kam aber die, dass wir ihn zum Haushund gemacht hätten (durch eine Art Dressur), ist da nicht dabei.

Vielmehr waren es die eher zutraulichen trächtigen Weibchen, die sich dem Menschen genähert haben und von den Essensresten der Menschen profitiert haben. Aus dieser Nähe ergab sich die Nützlichkeit des Wolfs für den Menschen als Wachorgan und in der Jagd und eine Zweckgemeinschaft zwischen den beiden Arten bildete sich.
http://www.hundkeinwolf.de/2013/06/14/mensch-und-hund-sind-partner-einer-ko-evolution/

Eine neuere Theorie sagt, dass der weiße Anteil in den Augen des Menschen (den seine Vorfahren, die Affen nicht haben und vermutlich auch nicht die Neandertaler) von dieser Ko-Evolution stammt, weil diese Signalfarbe für die Kommunikation mit dem Wolf/Hund wichtig war. Es ist der Hund (ich glaube neben dem Elefanten) das einzige Tier, das Augen- und Handbewegungen des Menschen sinngemäß folgen kann (auch das können nicht einmal Menschenaffen).
Meine eigene Schlussfolgerung aus diesen Forschungen ist, dass der Mensch möglicherweise Teile seines Sozialverhaltens vom Hund „abgekupfert“ hat und dass wir erst durch den Hund in der Lage waren, größere funktionierende soziale Gemeinschaften zu bilden.
Hier findet man eine witzige Darstellung der Ko-Evolution Wolf-Mensch:
http://wedeln.files.wordpress.com/2007/12/domestication-domestizierung-hund.jpg

Was sind die Lieblingstiere von Professor Heinz Oberhummer?

Richtig: Lamas und bestimmte Bakterienarten.

Zu seinen Lieblingsbakterien zählt Deinococcus radiodurans, das in Umgebungen mit extrem hoher Strahlenbelastung existieren kann und dank der Reparatureigenschaften seiner Zellen dem zerstörerischen Einfluss der radioaktiven Strahlung widerstehen kann.

Die Lamas hängen mit diesem Bakterium zusammen, denn ihr Kot ist eine Umwelt, in der man dieses Bakterium findet.

Was aber veranlasst diese Bakterien auch zum Beispiel Reaktorbehälter zu besiedeln? Ist es für sie „angenehm“ eine Strahlenbad zu nehmen? Oder ist eine solche Umgebung zur Erhaltung der Art vielleicht sogar erforderlich?

Wann hat Deinococcus radiodurans seine Eigenschaften „erlernt“? Sicher in Zeiten hoher Strahlenbelastung, wahrscheinlich noch bevor es auf der Erde eine schützende Atmosphäre gab. Es wäre ja auch denkbar, dass diese Art gar nicht hier einstanden ist sondern in einem Meteoriten zu uns gelangt ist.

Was geschieht danach mit diesen Eigenschaften? Bleiben sie auf dieses Bakterium beschränkt oder entwickeln sich aus dieser Art unter dem Einfluss der geringer werdenden Strahlenbelastung andere Varianten, die dann diese Strahlenresistenz nach und nach „vergessen“ weil sie weniger wichtig werden.

Kann es sein, dass auch im Genom mancher Menschen eine gewisse „Erinnerung“ an diese Eigenschaften besteht (zum Beispiel Reparaturfähigkeit) die manche Menschen weniger anfällig gegen den Einfluss radioaktiver Strahlung machen, wir aber nur noch nicht wissen, warum das so ist? Für uns ist es derzeit eine Krebserkrankung noch ein sehr zufälliges Phänomen, weil wir die Einflussgrößen nur vage kennen.

Hexenprozesse, die wir gerne im Mittelalter ansiedeln, fanden eigentlich in der beginnenden Neuzeit, bis hinein ins 18. Jahrhundert statt und verschwanden erst als die weltliche Macht der Kirche die Gerichtsbarkeit entzog.

Die Verfolgung von Hexen und Werwölfen war ein Folge der sehr schlechten Lebensumstände nach dem 30-jährigen Krieg, die durch eine Klimaverschlechterung mit Schneestürmen bis in den Juni einher gingen („Kleine Eiszeit“). Man meinte, dass diese Umstände von Gott so gewollt waren und die Prediger zeigten einen Zusammenhang auf zwischen dem Verhalten der Menschen und den schlechten Lebensumständen und riefen dazu auf, dass die Menschen sich bessern sollten. Statt der Suche nach einer kollektiven Schuld fand man einen Ausweg in der Isolation Einzelner in Verbindung mit uralten Hexenglauben und machte diese Randgruppen für alles verantwortlich.

  • 75% der Verurteilten waren Frauen (Ausnahme: Island, dort waren es nur 25%)
  • man spricht von 60.000 Opfern
  • das Zentrum der Verfolgungen war das lutherisch-calvinistische Gebiet in Deutschland und in der Schweiz
  • die grausamsten Verfolgungen fanden in der Schweiz statt, Calvin selbst sprach sich für diese Prozesse aus. Es gab sogar Prozesse gegen Kinder, die teilweise von Kirchengesandten abgewendet werden konnten
  • die Kirchenführung in Rom war ein Gegner dieser Verfolgungen
  • Italien, Spanien waren von dieser Bewegung eher ausgenommen
  • in Russland fanden überhaupt keine solchen Prozesse statt
  • in Amerika sind nur punktuelle Prozesse bekannt, die aber die europäischen Ausmaße nie erreichen
  • die Prozesse hatten auch (oder vielleicht überwiegend) finanzielle Gründe. Überwiegend waren ältere Frauen, Witwen Opfer der Verfolgung und deren Besitz fiel in die Hände der jeweiligen Gerichtsbarkeit
  • die Opfer hatten keine Chance. Es gab (nur ein Beispiel) die Nadelprobe, bei dem der Beschuldigte mit einer Nadel in ein Muttermal gestochen wurde. Muttermale galten als Symbole des Teufels. Wenn kein Blut hervorquoll, war das ein Beweis, dass der Beschuldigte mit dem Teufel zu tun hatte. Funde zeigen aber, dass die verwendeten Nadeln bei Druck in einer Hülse verschwanden und daher der Nachweis als erbracht galt.
  • im Zuge einer Verurteilung kam es zu einer Lawine weiterer Prozesse, weil das Opfer in der Folter auch andere Personen als Hexen bezeichnete

Erst als man sah, dass sich diese Vergeltungsaktionen alsbald gegen seine eigenen Protagonisten richtete kam es zu einer Wende

In dieser Zeit begann sich auch die Idee der Aufklärung zu verbreiten und vielleicht gerade durch das Ansehen dieser Gräuel, d.h. Aufklärung könnte man als eine Gegenbewegung sehen, die um so stärker war, je intensiver die Hexenverfolgungen waren. Wo keine Hexenverfolgungen stattfanden, gab es auch keinen so deutlichen Anlass zur Aufklärungsbewegung (Amerika, Russland). Wenn man daher heute von anderen Kulturen einen Prozess der Aufklärung verlangt, etwa in der Islamischen Welt, dann verlangt man etwas Unmögliches, denn so, wie es im Europa der Neuzeit war, kann man es nicht auf heutige Verhältnisse umlegen. Es sei denn, die Islamische Welt erkennt den Terrorismus als eine ähnliche Geißel an, wie die Christenwelt die Hexenverfolgungen und entwickelt daraus eine ähnliche Gegenbewegung wie seinerzeit die Aufklärer in Europa.