Oktober 1972 – März 1973
Mein Militärdienst ist kurz erzählt. Ich war in der Starhemberg-Kaserne im 10. Bezirk stationiert und konnte zumindest am Wochenende problemlos nach Hause fahren. Ich war Funker und einem Kabel-Zug zugeordnet. Man verlegte dort entweder Überlandkabel vom LKW oder dünnere Feldkabel vom Pinzgauer.
Aber zuerst kam man in eine Phase der Grundausbildung mit dem Höhepunkt einer Woche in Allentsteig. Diese Woche endete abrupt, ausgelöst durch einen tödlichen Unfall beim Handgranatenwurf. Ein Grundwehrdiener und der Hauptmann, den den Handgranatenwurf überwachte, starben. Ein tragischer (und sinnloser) Unfall.
Danach begann der Übungsalltag mit regelmäßigen Ausfahrten nach Groß-Mittel, wo wir in Kiefer-Wäldern das Auslegen von Kabeln übten.
Alternativ gab es Reinigungsdienst, denn die verschmutzten Kabel wollten auch wieder ordentlich verwahrt werden, und Kursbetrieb betreffend die korrekte Handhabung der Kabel.
Die Weihnachten und den Silvester verbrachte ich mangels anderer Gelegenheiten zu Hause bei den Eltern.
Im Jänner war der nächste Einrückungstermin dran und wir, die älteren waren auch mit der Betreuung der Neuankämmlinge betraut.
Zum Ende der 6 Monate im März, passierte etwas Besonderes: man suchte einen Amateurfunker für den gut bezahlten Dienst auf Zypern und ich habe mich spontan dazu gemeldet. Es wurden Untersuchungen gemacht und ich war eigentlich reisefertig.
Zufälle gibt’s!
Doch dann man alles anders, denn ich kehrte zum Ende des Militärdienstes an meinem Arbeitsplatz an der TU zurück um aufzuräumen und wurde dort von meinem rein zufällig anwesenden Kollegen Robert Seufert gefragt, ob mich ein temporäres Projekt an der Tierärztlichen Hochschule interessieren würde. Es ging um den konkreten Aufbau einer Filterbank nach Angaben des Diplomanden Karl Düll.
Damit hatte ich aber eine Möglichkeit, die über das Zypern-Abenteuer zu stellen war, denn eine Anstellung an einem Institut war es, was ich immer angestrebt habe. Ich ging zum Vizeleutnant in der Trost-Kaserne und beichtete ihm, dass ich das Zypern-Projekt absagen muss. Nun, erfreut war er nicht aber als ich ihm erklärt habe, wie dieses sehr facheinschlägige Projekt gelagert ist, suchte er dann doch einen anderen Kandidaten für diese Reise aus.
Dieses zufällige Zusammentreffen mit Robert Seufert gab meiner Studienlaufbahn, ja meinem ganzen Leben eine ganz neue Richtung. Es war wirklich eine große Kette von Zufälligkeiten.
Hätte ich mich nämlich nicht für den Zypern-Einsatz gemeldet, hätte es keinen Grund gegeben, noch während des Militärdienstes an die TU zurückzukehren und ich hätte von dieser Arbeitsmöglichkeit nichts erfahren. Man kannte sich doch nicht so gut, dass mich Robert Seufert extra wegen dieser Angelegenheit angerufen hätte. Wie hätte er mich auch erreicht? Ich war ja im Militärdienst und nicht zu Hause. Sein Angebot war eine ungeplante, spontane Frage. Dann musste es aber auch geschehen, dass Robert bei meinem Weg in die TU zufällig im Zimmer war und dabei auf die Idee kam, mir dieses Angebot zu machen.
Ich wurde Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Physik an der Tierärztlichen Hochschule in Wien in der Linken Bahngasse 11 im dritten Bezirk in den Monaten Juli bis September 1973.
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