Ein Mensch, im Kopf sonst kerngesund,
beschließt: Ich kauf mir einen Hund.
Der ist mutig, treu und schön,
wird viel mit mir spazieren gehen,
bringt Freude ins Familienleben
wenn wir ihm tüchtig Futter geben.

Dass dies sein erster Trugschluss war,
wird diesem Mensch erst später klar.

Er kann es jetzt noch nicht erfassen,
auf was er sich da eingelassen.
Wo Ruhe war bisher im Haus
Erklingt es nun wie Sturmgebraus.
Die Nachbarn haben bald vernommen:
Ein kleiner Hund ist angekommen.

Gesetze die bis dahin galten,
beginnt das Kerlchen auszuschalten.

Er setzt sich sofort obenauf,
bestimmt des Menschen Lebenslauf.

Die Hobbys, die er immer pflegte,
den Garten, den er so schön hegte,
verblassen schnell zur gleichen Stund‘,
der Mensch denkt nur noch an den Hund.
Und dieser nützt es weidlich aus,
ist Boss im Garten und im Haus,
darf alles, was bisher verboten,
beschmutzen mit den süßen Pfoten.

Die Schuhe und das Sofakissen
werden erst mal kleingebissen.
Der Rasen und die Fliederbüsche
verlieren schnell von ihrer Frische.
Der Garten – einst des Hauses Zier –
wird umgepflügt vom Hundetier.
Auch die Wohnung – gut geputzt –
wird als Hundespielplatz nun genutzt.

Für den Mensch nebst Kinderschar
der Teppich früher heilig war,
der Hund missachtet das Tabu,
er pinkelt drauf – und scharrt es zu.
Der Mensch beschließt daraufhin still,
dass er den Hund erziehen will.
Doch bald wird ihm sehr deutlich klar,
dass dies der zweite Trugschluss war.

Wo er ganz freundlich sagt :“Komm her“,
da rennt der Hundling kreuz und quer.
Sagt er nun:“ Hund hör auf zu raufen“,
hört man das Tier verächtlich schnaufen.

Zur Lösung dieser Seelenqual
bleibt ihm am Ende keine Wahl.
Sich selbst – und auch dem Hund zuliebe –
stürzt er sich ins Vereinsgetriebe.
Er hofft, nun wird sein Los sich wenden –
doch dieser Mensch wird schrecklich enden.
Ist ihm ein Rest Verstand geblieben,
wird der im Club ihm ausgetrieben.
Bald stellt er fest – ist sehr beglückt:
Die Leute hier sind auch verrückt!

Wo andere sich richtig pflegen,
beginnen die sich aufzuregen.
Nicht über Fußball, Weib und Bier,
der Grund ist nur das Hundetier.
Gesprochen wird von der Dressur
und manchen Pudels Haarfrisur.

Den Mensch stört nicht, was rings passiert,
der Hund wird jedenfalls dressiert.
Was hierbei alles schon geschehen,
das glaubt nur der, der es gesehen.
Der Hund, der sonst beim Laufen pennt,
entwickelt plötzlich Temperament.
Unterordnung – nie gehört,
weh dem, der mich beim Spielen stört.

Und neben all den Herrn, den trüben,
sieht man auch manches Frauchen üben.
Sie machen eifrig mit und munter,
rennen den Platz rauf und wieder runter.
Der Hund versucht sich durchzusetzen,
man sieht ihn mit der Frau entwetzen.
Sie flattert waagrecht an der Leine,
nach oben reißt es ihr die Beine.
Dann schlagen beide wie im Traum
einen Klasse Purzelbaum.
Das Herrchen kommt – beugt sich zum Hund:
„Gott sei Dank, er ist gesund.“
Mein Hund ist Spitze – ich bin fit,
die nächste Prüfung mach ich mit.
Am Prüfungstag wird ihm dann klar,
dass dies ein neuer Trugschluss war.

So wird am Morgen unser Held
dem strengen Richter vorgestellt,
Beschaut die Wiese sorgenvoll,
auf der sein Hund gleich suchen soll.
Er sieht den Kot der vielen Hasen,
was Kühe legten auf den Rasen.
Sieht innerlich schon voll Entsetzen,
seinen Hund dieselben hetzen

Später hört er ganz benommen,
wie viel Punkte sie bekommen.
„Von nun an“, sagt er dann bescheiden,
„bist du der Größte von uns beiden.“

Die zweite Runde wird gestartet –
die böse Unterordnung wartet.
Das „Fuß“ klingt voller Schmelz und Locken,
der Hund – total perplex – bleibt hocken.
Links schräg zur Hecke – geht‘ s voraus,
der Hund läuft langsam trotz Applaus.
Total geschafft – wie hingemäht,
erntet der Mensch, was er gesät.
Beschwörend spricht der Herr zum Hund:
„Verlass mich nicht in dieser Stund'“.

Als nächstes kommt der Schutzdienst dran.
Jetzt zeigt das Tierchen was es kann.
Bedrückt war ihm schon länger klar,
dass Herrchen nicht zufrieden war.
Jetzt wird gebissen, bis es kracht,
damit mein Herrchen wieder lacht.

Glücklich geht der Hund davon,
der Richter zählt die Punkte schon.
Der Mensch beschließt in dieser Stund:
Ich kauf mir nie mehr einen Hund!
Sie haben beide überlebt,
den Orden an die Wand geklebt.
Der Hund schielt ganz empört hinüber:
„Ne schöne Fleischwurst wär mir lieber.“

Jedoch das Club geschehn ist heiter,
es geht in schöner Vielfalt weiter:
Sommerfest und Weihnachtsfeier,
Versammlungstrubel, Ostereier,
Neujahrstrunk und Karneval.
Wer hat noch nicht – wer will noch mal?

Und die Moral von der Geschicht,
Besieht man alles mal bei Licht:
Denkst du des Hundes Herr zu sein,
hebt er verächtlich nur sein Bein.

Eugen Roth

Ein echter Wiener sagt nicht – NEE
Er sagt NAA und hat an Schmäh.
Eine Eitrige des is a Wurst,
A Hülsn -a Flascherl gegen den Durst.
Die Bim fährt ihn nach Haus,
Seine Schanze (Chance) nennt er Schaus.
Die Zigarette nennt er Tschick,
Geschlechtsverkehr an guadn Fick.
Die Frau am Straßenrand – a Hua,
Die von Zuhaus – a oide Kuah.

Er hört nicht gerne Spears van Britney
Sondern einfach Ostbahn Kurti.
Er lasst an Schass und keinen Puh,
Am liebsten hat er dann sei Ruh.
Er sagt Bock zu seinen Schuhen,
Ist hockenstad und will nichts tun.
Isst Breslfetzen jeden Tag,
weil er gern a Schnitzel mag.
Einen Jugoslawen nennt er Tschusch,
Die Schwarzarbeit ist meist ein Pfusch.

In seinem Herzen Patriot,
ist jeder Piefke ein Idiot.
Scherzerl ist ein Stückerl Brot,
Hundstrümmerl ein Hundekot.
Zu seinem Auto sagt er Tschesn,
Schlitzi zu Japanern und Chinesen.
Seine Kinder nennt er Gschroppn,
Ane budan, das heißt eine poppen.
A Fleischlaberl ist eine Frikadelle,
Voigas – alles in der Schnelle.

Zu einem Tierchen sagt er Viech,
Mit pfui Teufel meint er widerlich.
Stinkt es ihm, beginnt‘s zu fäun,
schleimen nennt er – in Oasch gräun.
Ist er bekifft, dann ist er waach,
Ist er faul, dann richtig zaach.
Ein Polizist a Kiwara
Dein bester Freund a Hawara.
Beim Tätowierer lässt er sich pecken,
Vaoascht er dich, will er dich necken.

Ein Typ der sich rein gar nichts traut,
Ist bei uns ein Nudl´aug.
Sein Geschäft macht er am Heisl,
Das Wirtshaus ist bei uns a Beisl.
Ein kleines Bier das nennt man Seidl,
Ein scharfes Messer ist ein Feidl
Bevor er stirbt, draht er sich ham,
A Strossen Koks und eine Pille,
Das ist sein allerletzter Wille.

Es ist nicht ganz unpraktisch, sich allgemein anerkannten Regeln zu unterwerfen, denn damit werden Menschen vorhersagbar und wir müssen nicht lange forschen, bis wir die Beweggründe unseres Gegenüber erkannt haben, weil wir davon ausgehen können, dass seine Grundsätze auch die unseren sind.

Allerdings enthalten alle diese Lebensgrundsätze die Gefahr, dass es wegen der Gleichschaltung der Gedanken zu wenig gesellschaftliche Entwicklung gibt. Beispiele finden wir in unserer eigenen Geschichte und in der Entwicklung in anderen Kulturkreisen zur Genüge.

Es erscheint aber trotz aller Ablehnung starrer Regeln in einem menschlichen Entwicklungsprozess nützlich zu sein, seine eigene Haltung zuerst Regeln folgend zu entwickeln, etwas so, wie der Nichtschwimmer mit einer Schwimmreifen beginnt, sich an das freie Schwimmen heranzutasten, bis man schließlich das Korsett der Regeln abwerfen kann, um von Fall zu Fall zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen.

Ohne jede einzelne Regel überprüft zu haben, erscheinen viele auch fragwürdig zu sein, zum Beispiel die hier: „Du sollst nicht glauben“, auch wenn hier gemeint sein dürfte, dass man dem von Religionen geforderten Glauben nicht folgen soll, weil mit ganz wenigen Ausnahmen der konkreten persönlichen Erfahrung eigentlich immer auf das Für-Wahr-halten der Aussagen anderer angewiesen sind, wir ihnen also vertrauen müssen, auch in der Wissenschaft.

Die hier zusammengestellten „Regelwerke“ (zusammengetragen aus verschiedenen Internet-Quellen) sind also Angebote für alle, denen der archaisch-religiöse Einheitsbrei ein bisschen unzeitgemäß erscheint.

1 Adjunas 10 neue Gebote

  1. Denke!
  2. Schade niemandem und nichts, nur den Schädlingen!
  3. Alles, was nicht schadet, ist erlaubt.
  4. Kümmere Dich nicht um Dinge, die niemandem schaden, denn dann schadest Du anderen.
  5. Die Menschen sind nicht gleich, aber jeder hat gleiche Rechte.
  6. Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sich und sein eigenes Handeln.
  7. Jedem gehört, was er sich erarbeitet hat, geschenkt bekommen oder geerbt hat.
  8. Seid nicht neidisch!
  9. Ein Mensch gehört niemandem, außer sich selbst.
  10. Es gibt keine Pflichten, außer den Pflichten, die man freiwillig eingegangen ist.

2 Gebote der Moderne

  1. Behandle jeden Menschen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.
  2. Lüge nicht.
  3. Hintergehe Deine Freunde und Verwandte nicht.
  4. Morde nicht und füge keinem Menschen allgemein körperlichen Schaden zu.
  5. Sei nett zu Tieren.
  6. Denke, aber wenn es an der Zeit ist zu handeln, höre auf zu denken.
  7. Du bist nicht auf der Welt, um so zu sein wie andere Dich gerne hätten; also mach‘ aus Dir und Deinem Leben was Du möchtest.
  8. Wenn einem die Scheiße bis zum Hals steht, sollte man den Kopf nicht hängen lassen.

3 Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus

  1. Diene weder fremden noch heimischen Göttern, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern! Wer Wissenschaft, Philosophie und Kunst besitzt, braucht keine Religion.
  2. Verhalte Dich fair gegenüber Deinem Nächsten und Deinem Fernsten.
  3. Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen.
  4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen. Ethisches Handeln bedeutet keineswegs, blind irgendwelchen moralischen Geboten oder Verboten zu folgen.
  5. Befreie Dich von der Unart des Moralisierens.
  6. Immunisiere Dich nicht gegen Kritik
  7. Sei Dir Deiner Sache nicht allzu sicher. Zweifle auch am Zweifel.
  8. Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem Du Dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor Du eine Entscheidung triffst.
  9. Genieße Dein Leben, denn Dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben! Indem Du die Freiheiten genießt, die Du heute besitzt, ehrst Du jene, die in der Vergangenheit im Kampf für diese Freiheiten ihr Leben gelassen haben!
  10. Stelle Dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerten Ort machen woll(t)en!

Alain de Bottons Zehn Gebote für Atheisten

  1. Resilienz. Weitermachen, auch wenn alles düster aussieht.
  2. Empathie. Sich in der Vorstellung mit dem Leiden und den einzigartigen Erfahrungen einer anderen Person zu verbinden.
  3. Geduld. Ruhiger und nachsichtiger werden durch realistische Annahmen über den Lauf der Dinge.
  4. Opferbereitschaft. Ohne diese Kunst werden wir weder eine Familie gründen, noch jemanden lieben oder gar den Planten retten können.
  5. Höflichkeit. Sie ist eng verbunden mit der Toleranz, der Fähigkeit, auch neben Menschen zu leben, die vollkommen andere Ansichten haben.
  6. Humor. Wie die Wut entspringt auch der Humor der Enttäuschung, aber er kanalisiert diese Enttäuschung optimal.
  7. Selbsteinsicht. Sich selber kennen bedeutet, nicht andere für die eigenen Probleme und Stimmungen verantwortlich zu machen, zu verstehen, was in einem selbst vorgeht und was außerhalb.
  8. Nachsichtigkeit. Erkennen, dass das Zusammenleben mit anderen nicht funktionieren kann, wenn man nicht bereit ist, Fehler zu verzeihen.
  9. Hoffnung. Pessimismus ist nicht unbedingt tiefgründig, Optimismus nicht unbedingt seicht.
  10. Vertrauen. Vertrauen bedeutet nicht Arrgoanz, es basiert auf dem Bewusstsein, dass das Leben kurz ist und wie wenig wir letztlich verlieren, wenn wir alles riskieren.

5 Zehn Gebote für Atheisten

  1. Du sollst nicht glauben.
  2. Du sollst Dir kein Selbstbildnis machen und es Gott nennen.
  3. Du sollst keine Götter neben Dir dulden.
  4. Du sollst keinen Schöpfer haben.
  5. Du sollst Deine Kinder ehren und sie deshalb mit Gott in Frieden lassen.
  6. Sei gut, auch ohne Gott.
  7. Du sollst keine Götter neben der Wissenschaft haben
  8. Liebe Deinen Nächsten – ohne schlechtes Gewissen.
  9. Du sollst den Sabbat nicht ehren.
  10. Du sollst nicht knien als Schöpfer.

Die Medienberichte sind voll von Berichten über schädliches Fastfood. McDonalds steht oft stellvertretend für eine ganze Branche und die Mitbewerber, andere Ketten aber auch Kebabs und Würstelstände sind froh, wenn die Breitseite der Kritik gegen den Platzhirschen abgefeuert wird.

Ich kann diese Kritik überhaupt nicht verstehen.

Seit etwa 22 Jahren besuche ich regelmäßig McDonalds-Restaurants. Ja, ich habe seither zugenommen aber mit diesen Besuchen hat das rein gar nichts zu tun. In diesen Jahren kann ich darüber berichten, dass diese Ketten außergewöhnlich lernfähig auf Änderungen in der Gesellschaft eingehen. Zum Beispiel wurden die Styroporverpackungen durch Kartons abgelöst, das eher nur ergänzende Salatangebot der ersten Jahre wurde durch eine viel größere Auswahl abgelöst und der früher wirklich kaum genießbare Kaffee ist fast schon einer aufkeimenden Kaffehaus-Kultur gewichen.

Wenn ich bein einem Würstelstand vorbeikomme, kann ich mich zwischen einem Würstel und einem anderen Würstel entscheiden.

Ich genieße es, beim Mäc einen Salat oder einen Veggie-Wrap und einen Orangensaft wählen zu können. während mein hungriger Sohn sich mit entsprechend mehr Kalorien eindeckt. Während bei ihm der Salat eine Ergänzung ist, ist er bei mir die Hauptmahlzeit und ich habe den Eindruck, dass ich dort durchaus in Einklang mit den Erkenntnissen der Nahrungs-Päpste essen kann.

Kann mich nicht erinnern, dass es dauernde Kampagnen gegen das Schweizer-Haus oder die Konditorei-Kette Aida geben würde obwohl diese Lokale mit ihren Speisen durchaus mit dem Ungesundheits-Faktor eines Mäc konkurrieren können.

Was soll das also?

Jeder kann um ein paar Euro Gemüse am Markt kaufen und sich in Salat ergehen. Eine freie Entscheidung. Noch ist ja ein Mäc kein Monopol.

Gesunde Ernährung ist nicht abhängig von den Gaststätten sondern von den Essgewohnheiten eines jeden Einzelnen.

Dasselbe Rindfleisch, das beim Mäc verteufelt wird, wird am Fleischpult der Supermärkte mit Gütesiegeln angepriesen. Warum werden die Pommes-Frittes beim Mäc verteufelt und im Gefrierschrank eines Supermarktes nicht? Wo bleiben da die Hüter der wahren Ernährungslehre?

Beobachten Sie einmal die Gäste in einem Mäc oder beim Tichy in Favoriten. Sie werden sehen, dass dort oft am selben Tisch dicke und dünne Menschen bei derselben „Sünde“ beisammen sitzen. Eigentlich hätte man sich erwartet, an diesen „sündhaften Orten überhaupt nur dicke Menschen anzutreffen, das ist aber nicht der Fall. Das eigene Körpergewicht hängt nicht davon ab, ob man zum McDonalds oder zum Tichy geht, sondern davon, welche Rolle Ernährung und Bewegung im Tagesablauf spielen.

Unter dem Motto: ich geh‘ zum Mäc und Du gehst zum Mäc. Warum bist Du dick?

Immer wieder hört man von Menschen, die als „die Dummen“ apostrophiert werden – und man ist gegen diesen Schuldzuweisungsbazillus selbst nicht immun.

Es ist aber schwer zu bestimmen, wer die Dummen sind, denn beim Verstand glaubt jeder, genug zu haben. Also, daher ist man es selbst nicht.

Wenn es aber einfach „die Anderen“ sind, dann kann ich das auch nicht glauben, denn jeder ist für Andere ein Anderer. 

Also, wer sind die Dummen? 
Vielleicht sollte uns dieser Widerspruch dazu anleiten, es einfach zu unterlassen, andere als „dumm“ zu bezeichnen, sonst gerät man noch selber in den Verdacht, einer von „Ihnen“ zu sein.
Es gibt ein Gedicht, vielleicht ist es von Trude Marzik, jedenfalls wurde es von Heinz Conrads vorgetragen, welches diese Einschätzung der anderen am Beispiel eines Autofahrers, der diese in kritischen Situationen als „Trotteln“ apostrophiert, illustriert, treffend der Schlussreim, in dem der erzählende Beifahrer meint: „amoi mecht i mit an trottel foan“.

Sally, 1999-2013
Viele sind der Meinung, die Domestizierung des Wolfes wäre so etwas wie ein Dressurakt der Spezies Mensch gewesen.
Es war vielmehr das Ergebnis einer Ko-Evolution zum beiderseitigen Vorteil, wobei der Anstoß eher durch den Wolf erfolgt ist. Also hat sich eher der Wolf dem Menschen angeschlossen.

Der Wolf ist – anders als eine Katze – existentiell an ein Rudel gebunden. Die Menschen sind sein Rudel. Was auch immer geschieht, er muss dem Rudel folgen, das ist seine Überlebensstrategie. Daraus ergibt sich auch diese bedingungslose Gefolgschaft zum Menschen, die man zwischen Menschen nicht findet.

Es gibt einige sehr interessante Theorien, wie der Hund zum Menschen kam aber die, dass wir ihn zum Haushund gemacht hätten (durch eine Art Dressur), ist da nicht dabei.

Vielmehr waren es die eher zutraulichen trächtigen Weibchen, die sich dem Menschen genähert haben und von den Essensresten der Menschen profitiert haben. Aus dieser Nähe ergab sich die Nützlichkeit des Wolfs für den Menschen als Wachorgan und in der Jagd und eine Zweckgemeinschaft zwischen den beiden Arten bildete sich.
http://www.hundkeinwolf.de/2013/06/14/mensch-und-hund-sind-partner-einer-ko-evolution/

Eine neuere Theorie sagt, dass der weiße Anteil in den Augen des Menschen (den seine Vorfahren, die Affen nicht haben und vermutlich auch nicht die Neandertaler) von dieser Ko-Evolution stammt, weil diese Signalfarbe für die Kommunikation mit dem Wolf/Hund wichtig war. Es ist der Hund (ich glaube neben dem Elefanten) das einzige Tier, das Augen- und Handbewegungen des Menschen sinngemäß folgen kann (auch das können nicht einmal Menschenaffen).
Meine eigene Schlussfolgerung aus diesen Forschungen ist, dass der Mensch möglicherweise Teile seines Sozialverhaltens vom Hund „abgekupfert“ hat und dass wir erst durch den Hund in der Lage waren, größere funktionierende soziale Gemeinschaften zu bilden.
Hier findet man eine witzige Darstellung der Ko-Evolution Wolf-Mensch:
http://wedeln.files.wordpress.com/2007/12/domestication-domestizierung-hund.jpg

I hab mit der Figur ka Glick!
Net, dass leicht glauben, i bin zu dick!
Ja, molle bin i scho a weng,
de Schoss und d’Kladln wern ma z’eng,
dass i mi grad no einepress
in so a schwache Fünfergress.

Und weil des net so weitergeht,
leb i jetzt nur mehr streng Diät.
Na, in der Fruah – a Lackl Tee,
kan Zucker und kan Milchkaffee –
von Guglhupf, Wuchtln – gar ka Red!
Kan Striezl und kan Strudl net.
Zwa Keks! Orangensaft dazua.
Was tuat ma net, zwegn da Figur!

Am Vurmittag, wann i nix iss,
wird mir vor lauter Hunger mies.
Na, so was hat ja a kan Zweck,
a Salzstangerl, an Schinkenspeck,
des is erlaubt bei jeder Kur,
ma isst ja eh zwanzg Deka nur.
A Flascherl Bier, ka schwarz derfs sein,
des macht sunst dick, des siach i ein.

Dann turn i fest, wegn meine Füass –
und kriag an Gusta auf was Süass.
A Mozartkugl, Praliné,
a Kokoskupperl, a Frappé,
in Mixer eine, glei is fix,
ma isst ja sunst doch eh fast nix!

Zmittag a Kalbsschnitzerl, natur,
nur ka Panier – zwegn der Figur
A bisserl Reis, a wengerl Saft,
ma braucht ja schliesslich a sei Kraft!
A wenig Kompott dann zum Dessert,
a Glaserl Karlowitz, net mehr!
Den Schwarzn nur mit Sacharin,
dann leg i mi am Diwan hin,
weil i – erschöpft von dera Kur –
von ans bis drei dann tunkn tua.

Zur Jausn bin i gar net fad –
a Buttabrot mit Marmelad,
Vanillekipferl zum Kaffee,
worauf i dann ins Dampfbad geh.
Ma kriagt bei dera Schwitzerei
an guatn Appetit dabei.
I geh zum Deml nei in d’Stadt
und iss zwa Indiana grad.
Mehr mag i net, zwegn der Glasur,
des schadt am End sunst der Figur.

Es Nachtmahl kummt dann eh scho bald,
am liabstn iss i da nur kalt.
A Futzerl Wurscht, a Stückerl Käs,
an Fleischsalat mit Mayonaise,
zur Nachspeis gschwind an Kaiserschmarrn,
bevor wir dann zum Heurigen fahrn.

Da packt ma gmüatlich aus im Garterl,
a bratne Stelzn, resch, mit Schwarterln,
a Kaiserfleisch, nur leicht durchspickt,
weil sunst mein Mann die Gall glei zwickt.
Dazua so 3,4 Viertln gspritzt,
wenn ma kommod beinanda sitzt
und plauscht und kiefelt so dabei
Salzmandeln und Käsbäckerei.

Sehn’s des is alles, i iss net vü,
a anderer wurd dabei a Grü.
Nur i werd bei der Hungerkur,
net mager, na, i nimm no zua!
Glei kiloweis bei jedm Wiegn,
bei mia muass des an die Drüsn liegn!

Ich wage zu behaupten, dass es keine Sprache gibt, die so unverbindliche Maßeinheiten hervorgebracht hat, wie die Österreichische.

An der Aufforderung: noch ein Wengerl (ein Wengerl sitzen, ein Wengerl da zu bleiben, noch ein Wengerl lustig sein) finden wir gar nichts Bemerkenswertes mehr, noch dazu wo sich dieses Wengerl auch ausreichend von „ein Wenig“ herrührend erklären lässt.

Dass ein Weg breit ist, wenn er lang ist, wundert auch keinen mehr: „Heast, wo woast denn? – Na des woar a brader Weg!“ 

Dass man endlos wartet und ewig nicht dran kommt, auch daran hat man sich gewöhnt. Ja selbst, dass jemand bei einem auf einen Hupfer vorbeischaut, wird in den seltensten Fällen missverstanden und stört selbst nach zwei Stunden noch niemanden.

Schwieriger wird es dann, wenn jemand um ein Euzerl daneben liegt. Kann man zum Beispiel auch um zwei Euzerl daneben liegen? Waren in grauer Vorzeit einmal 10 Euzerl 1 Euz?

Um welche Menge handelt es sich wirklich wenn jemand sagt: „Ich bin den ganzen Nachmittag eine Stunde herumgerannt. I war in 97 Gschäftln, hab 17 Sakkos in 100 verschiedenen Größen probiert. Kein einziges hot ma passt, bis auf zwa, san gar net so schlecht. I hab a Lawine zahlt und bin fix und fertig, weil überall a ganzer Oasch voll Leut woar!“ 

Wie viele Leute gehen da wohl hinein? Ja, wenn besagter Körperteil einer einflussreichen Persönlichkeit gehört, wie viele san scho drin?
Wann wird aus einem Tröpferl ein Tropfen? Wann daraus ein Schluckerl? Wann kann man von einem Glaserl sprechen? Bitte, dass ein Flascherl Wein in Österreich meistens ein Doppelliter ist, darf allerdings als bekannt vorausgesetzt werden.
Jedoch, wie groß ist ein Futzerl? Wann mutiert es zum Eckerl? Wann zum Stückerl? Welche Ausdehnung muss ein Körper haben, dass wir ihn in der Folge als Trumm, oder gar als Mordstrumm bezeichnen können?
Wie viel ist ein bissi? Bissi ist besonders heikel, weil man bissi so ambivalent verwenden kann. Zum Beispiel: „Na is a bissi vü!“ oder aber auch: „Na is a bissi wenig!“ „Bist ein bissi deppert.“ Trägt noch ein harmloses, fast liebenswertes Irresein in sich. Während: „Du bist, mir scheint, a bissi deppert!“ bereits auf ernsthaft gestörte Geisteszustände hinweisen möchte.
Die Bereitschaft zur physischen Attacke drückt diese dann nur noch mehr durch die rhetorisch gestellte Frage aus, wenn sie unter Weglassung sämtlicher Zischlaute gestellt wird, denn: „Heast bid a bidl debad!“ „A bidl“ das kann man gar nicht anders als drohend sagen.

Alle diese Beiläufigkeiten sind in ihrer Ungenauigkeit keine fixen Größen, aber als Österreicher lebt man mit ihnen. Wahrscheinlich könnten Etymologen unter zu Hilfenahme diverser Lautverschiebungen ihre Herkunft einigermaßen klären.

Anthropologen werden unter Hervorkramen alter Sitten und Gebräuche weiter Klarheit schaffen können, egal ob es sich um ein Trumm, ein Eckhaus oder ein Futzerl handelt.

Aber NIEMAND, NIEMAND kann erklären von wo es kommt oder gar von welchem Brauch es sich ableitet, dass wenn jemand gefragt wird, ob er beispielsweise seinen Zug erwischt hätte, dieser dann antworten kann:
„Oba ums Oaschleckn net!“

Verfasser: Joesi Prokopetz

Immer wieder treten Propheten auf, die meinen, dass unser Leben, unsere Entscheidungen, unsere Handlungen, vielleicht auch nur Teile davon, „vorherbestimmt“ wären.

Woher kommt dieses Weltbild? Hat es einen Sinn, so etwas anzunehmen? Was sind die Folgen dieser Annahmen?

Meine Sichtweise für „Vorherbestimmung“ ist folgende:

Ja, wir sind vorherbestimmt und zwar durch die Umstände unserer Geburt.

  • Geografie: Kontinent, Land, Gemeinde…
  • Körper: Geschlecht, genetische Ausstattung, Körperbau, Haarfarbe, Augenfarbe…
  • Erziehung: Stellung in der Geschwisterreihe, Toleranz der Eltern, Schule, Kontakte, soziales Umfeld

Alles das können wir nicht wählen, hier sind wir determiniert und vorherbestimmt. Vorherbestimmt durch eine große Zahl von Zufällen, die schließlich den erwachsenen Menschen formen.

Nein, wir sind nicht vorherbestimmt, denn wir haben einen freien Willen.

Bereits mit den ersten Entscheidungen, die Kinder treffen vermögen, entstehen Individuen mit „freiem Willen“, die auf der Grundlage ihrer Sozialisation selbständige Entscheidungen treffen können. Wie „frei“ dieser Wille sein kann, hängt von der betreffenden Kultur (viele Jugendliche in islamischen Ländern haben keine Möglichkeit zur freien Partnerwahl) und natürlich auch von der Art der Erziehung ab. Je mehr sich Erziehung auf das absolut Notwendige beschränkt, desto freier können Jugendliche sich entfalten.

Wie groß ist der Anteil der Vorherbestimmung, wie groß der Anteil der freien Entscheidung?

Schwer zu sagen. Je mehr es jemandem gelingt, sich aus der kulturellen Umklammerung von Religion, Tradition usw. zu lösen, desto freier kann er seine Entscheidungen treffen. Ob aber all zu viel dieser Freiheit auch jeder sinnvoll nutzen kann, ist wieder eine andere Frage. Wahrscheinlich brauchen wir für eine ausgeglichene Persönlichkeit eine ausreichende Verankerung in (irgendeiner) Tradition, um sich risikofrei Neuem nähern zu können, eine Art „Basis“, die eben durch das Vorherbestimmte in uns gegeben ist.

Woher kommt die Ansicht, das Leben wäre vorherbestimmt?

Diese Ansicht kommt von der Annahme einer „Allwissenheit“, egal, wer oder was über eine solche verfügt. Allein, dass es möglich ist, alles in Vergangenheit und Zukunft zu wissen, führt zwangsweise zu der Ansicht, dass unser Leben und damit alle unsere zukünftigen Entscheidungen immer schon bekannt waren. Nicht unlogisch unter der Annahme eine allwissenden Instanz.

Wenn man mit dieser Ansicht nicht übereinstimmt, gibt es nur eine mögliche Konsequenz, nämlich die Voraussetzung für Vorherbestimmung, nämlich die „Allwissenheit“ infrage zu stellen.

Calvinismus

In unseren Breiten war es Johannes Calvin, der Reformator, der in seiner Prädestinationslehre die Meinung vertrat, dass unser Schicksal (damals ging es um das Seelenheil) bereits bei unserer Geburt festgelegt wird. Diese Lehre äußert sich dann im Alltag (speziell in den USA) in der Ansicht: „Reichtum ist gottgefällig“. Im Umkehrschluss heißt es sogar: „die Armen wären selber Schuld an ihrer Lage“. Das ist natürlich eine sehr praktische Deutung göttlicher Vorsehung, die Veränderungen in dieser gesellschaftlichen Situation (arm-reich) wenig nötig erscheinen lässt.

Protestantismus und Kapitalismus gehen daher in dieser Frage Hand in Hand und wirken sich wegen der starken Position des Kapitals auch auf unsere eigenen Vorstellungen aus, auch wenn wir mit amerikanischer Frömmigkeit („In God we trust“) wenig am Hut haben.

Dass es sich hier keineswegs um mittelalterliche Phantasien handelt, kann man immer wieder lesen. Hier zum Beispiel: http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2006_41_19_01.htm

Kismet

Es gibt aber auch eine zweite Interpretation von „Allwissenheit“ und das ist Kismet, die Interpretation von Schicksal in der muslimischen Welt. Die Rolle des Freien Willens ist dabei sehr eingeschränkt und führt zu einer Art Stagnation in der kulturellen Entwicklung. Allein durch die starke „Vorherbestimmung“ in der Erziehung, Ausbildung und Partnerwahl gibt es zu wenig Vielfalt um kulturelle Entwicklung zu ermöglichen.

Vorherbestimmung im Alltag

Wenn man mit jemanden, der an die Vorherbestimmung glaubt, über ein bestimmtes Ereignis diskutiert, dann ist man auf verlorenem Posten, weil man keinerlei Diskussionsspielraum hat.

Beispiel:

„Ich habe die Führerscheinprüfung bestanden“. „Ja, weil Dir das so bestimmt war.“ (Und nicht etwa, weil man viel gelernt hätte oder weil man zufällig die richtigen Fragen gestellt bekam.)

„Ich habe die Führerscheinprüfung nicht bestanden“. „Ja, weil Dir das so bestimmt war.“ (Und nicht etwa, weil man zuwenig gelernt hätte oder weil man zufällig die falschen Fragen gestellt bekam.)

Ganz egal, was passiert, es ist vorherbestimmt. Ein in der Beliebigkeit nicht zu überbietender Standpunkt. Ein Joker, der alles und nichts erklärt.

Daraus folgen eben die Extreme, dass man am gesellschaftlichen Wohlstandsgefälle nichts ändern darf, weil es gottgewollt, also vorherbestimmt ist (Gleichschritt zwischen Kirche und Kapitalismus) und der phlegmatische Standpunkt, dass man nichts ändern könne, weil eben alles schon festgelegt ist (Stagnation).

Fazit

Alles in unserem Leben, das vorgegeben ist und das wir nicht ändern können, ist vorherbestimmt, determiniert. Alles, was uns eine Wahlmöglichkeit bietet, gibt uns die Möglichkeit, und frei zu entscheiden. Auch das Ergebnis dieser Entscheidung wird wieder nicht frei von unserer Geschichte sein (sowohl der persönlichen als auch der kulturellen) aber wir können uns doch irgendwann auch gegen unsere eigene Abstammung wenden und sagen: „nein, ab heute werde ich den Worten derer da oben kritischer begegnen“.

Nicht alle haben die Freiheit dazu und hier sieht man gleich, dass es ein großes Glück ist, in einer Weltgegend geboren zu sein, in der man das sagen kann.

Suchtgifte (Drogen) gelten im Allgemeinen als schädlich, viele sind grundsätzlich verboten. Dennoch werden manche Drogen wie zum Beispiel Koffein, Alkohol, Nikotin, Cannabis und andere toleriert, aber nicht alle Menschen können damit umgehen. In den westlichen Kulturen wird Alkohol toleriert, dagegen gilt in islamischen Ländern ein Alkoholverbot.

Alkohol und Abkochen als historische Überlebensstrategie

Warum ist bei uns Alkohol salonfähig?

Der Bruch mit der antiken Welt hatte auch so seine Schattenseiten. Die Körperfeindlichkeit des Christentums verschlechterte die Hygiene und die mangelhafte Trinkwasserqualität im Mittelalter führte zu bedrohlichen Seuchen. Weil aber Keime in alkoholischen Getränken abgetötet werden, war der Genuss von Bier, Wein und Most geradezu überlebenswichtig.

Zum Beispiel in Freistadt, dem Ort der heurigen Landesausstellung (und wohl auch in anderen Städten)
war im Mittelalter jedem Haushalt innerhalb der Stadtmauern das Bierbrauen erlaubt.

Bierbrauer sind stolz auf das älteste Lebensmittelgesetz der Welt(?), auf das Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516.

Aufschrift im „Alt Heidelberger Brauhaus“

Im „Alt Heidelberger Brauhaus“ können die Gäste Tür lesen: „Der Bürgermeister gibt bekannt, daß am Mittwoch Bier gebraut wird und daß deshalb ab Dienstag nicht mehr in den Bach geschissen werden darf“. Diese „Mehrfachverwendung“ desselben Wassers eines Baches oder Flusses illustriert die damaligen hygienischen Bedingungen.

In Asien dagegen war die Überlebensstrategie das Abkochen des Wassers und man erfand den Tee. Auch in Europa nahm seit dem Mittelalter der Konsum von gekochtem Tee und Kaffee zu, da das Abkochen ebenso wie früher der Alkohol keimtötend wirkte.

Warum in den islamischen Ländern die Wasserverunreinigung nicht eine so große Rolle gespielt hat, liegt möglicherweise an den seltenen Wasserstellen der Wüstengebiete,die ausschließlich zum Trinken verwendet wurden und daher dort das Wasser nicht verunreinigt war. Außerdem war der frühe Islam für seine hohe Reinlichkeit und seine medizinischen Errungenschaften berühmt und hatte dadurch möglicherweise von vornherein weniger Probleme mit verunreinigtem Wasser.

Alkohol und Lebensstil

Paracelsus meinte: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

Fragt man einen Arzt, ob und wie viel man trinken darf, dann rät jener zu Rotwein und zu einem Achtel Liter pro Tag.

Man hat den Eindruck, als wäre diese Dosis von Alkohol eben jenes Quantum, das gerade noch nicht als Gift, sehr wohl aber als Medizin wirkt, warum auch immer.

Aber der Konsum einer geringen Menge Alkohols pro Tag zieht auch eine Grenze zwischen drei Arten von Menschen:

  • Enthaltsame, die gar keinen Alkohol konsumieren,
  • Abhängige, die (regelmäßig) mehr trinken und
  • Disziplinierte, die es schaffen, eben ein Achtel Wein pro Tag zu trinken (und nicht mehr)

Enthaltsame

Diese Gruppe hat wohl kein Alkoholproblem, sei es weil diese Menschen dem Islam angehören, weil sie Alkohol nicht mögen oder weil sie ihn fürchten. Diese Abstinenzler, können aber bezüglich ihres Suchtverhaltens nicht eingeschätzt werden, weil sie sich dem Akohol nicht aussetzen. Es kann also durchaus sein, dass sich in dieser „braven“ Guppe auch solche befinden, die zur Sucht neigen aber nur eben dem Alkohol entsagen.

Abhängige

Die zweite Gruppe lebt offensichtlich ungesund, ihr wäre vielleicht mit einem generellen Alkoholverbot zu helfen. Wenn man sich aber an die Auswüchse in der Prohibitionszeit in Amerika erinnert, dann kann man wohl an der Wirksamkeit zweifeln. Da diese Gruppe beim Alkohol nicht Maß halten kann, wird sie es bei anderen Gelegenheiten, zum Beispiel beim Rauchen oder beim Essen mehrheitlich auch nicht tun.
Und daher besteht bei dieser Gruppe größere Sorge um den Gesundheitszustand.

Disziplinierte

Die letzte Gruppe schafft es, sich der schädigenden Wirkung des Alkohols zu entziehen aber gleichzeitig nicht auf dessen Konsum zu verzichten und zeigt daher Disziplin in Fragen des Alkoholkonsums. Diese Disziplin offenbart einen Charakterzug, den diese Menschen wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit anderen Suchtmitteln zeigen werden. Und daher hat diese Gruppe für die Einschätzung ihrer gesundheitlichen Zukunft eine gute Prognose, weil sie generell diszipliniert ist.

Literatur